Hans Werner Bruns
(1927 - 98)
 

 Klavierwerke 1
 Piano works 1

If you are interested in playing any of his works, please contact klarton records or Mrs. Bruns (++49/(0)8331/74999). Some samples of his music are available as pdf/Finale download (see below). Other works can be listened to by a click on “Bruns03”.

Mitwirkende /artists

Markus Felser, Klavier/ piano, Kontakttel. ++49/(0)8263/1558

Gesamtspielzeit /
total playing time

70:41 (23 Tracks)

 

Aufnahmeort /
recording location

Ottobeuren, Bavaria, southern Germany

Aufnahmezeit /
time of recording

2002

 

Labelcode

Ja

 

Besonderheiten /
special features

8-seitiges Booklet Deutsch / 8-page booklet (German only)
first ever release on CD

All downloads of the sheet
music copyright B. Bruns!

Titelliste - list of titles

 

01

Toccata

1956

 Notendownload (Finale)             02

Reminiszenz

Mai 1957

03

Scherzo

Juli 1950

04

Serio

1950

05

Kunterbunt - Traum eines Zirkusbesuchers
Der Clown - Der Dompteur - Der Zauberkünstler - Der Clown und der Dompteur schließen sich gegen den Zauberkünstler zusammen

Mai 1970

 

Greek Island Holidays

Oktober 1981

06

Dawn and sunrise

 

 Notendownload (Finale)             07

Playing waves

 

08

Sheperd’s flute in the evening

 

 Notendownload (Finale)             09

Sparkling stars

 

10

Shqipetaria - Albanische Fantasie

Mai 1984

 

Istrische Suite

1966

11

Canzoni di ballo

 

12

Pastorello

 

13

Danza

 

14

Elegie

 

           15

November I

November 1957

 Notendownload (Finale)             16

November II

November 1957

 

Vier Tänze des Jüngsten Gerichts

November 1956

 Notendownload (Finale)             17

Intrada

 

18

Allemande - Tanz des Verbrechers

 

19

Courante - Tanz des Gecken

 

20

Sarabande - Tanz des Heiligen

 

 Notendownload (Finale)             21

Gigue - Tanz des Todes

 

22

Postludium

 

23

Fluktuationen - Divertimento capriccioso für Klavier

Februar 1989

 

 

     Hans Werner Bruns
     (* 14.2.1927 † 17.9.1998)

 

Geboren in Hannover, aufgewachsen in Köln, 1944 Flucht vor den Bombardements nach Quedlinburg im Harz, dort Musikstudium am Landeskonservatorium (Hauptfächer Klavier, Musiktheorie und Komposition) mit Staatsprüfung in Klavier 1950, Anschlussstudium in Theorie, Komposition und Cembalo an der Musikhochschule Halle, 1952 Staatsexamen als Jahrgangsbester, des weiteren Orgel und Chorleitung am kirchenmusikalischen Seminar in Halberstadt, Besuch (mit Stipendium) der Meisterklasse für Komposition der Berliner Akademie der Künste, die er mit Diplom abschloss.
Bruns betätigt sich als Organist, Chorleiter, Konzertpianist, Cembalist, Komponist und Instrumentallehrer. Er erhält den Kulturpreis der Stadt Quedlinburg.
1960 verzieht er nach Memmingen, 1972 nach Buxheim. Reisen führen ihn in alle Welt.

Als langjähriger Referent der Volkshochschule Memmingen erfreut er sich mit seinen Dia- und wissenschaftlichen Vorträgen großer Beliebtheit. Er sammelt Musikinstrumente aus den bereisten Ländern und verfasst als Schriftsteller viele Reiseberichte und mehrere Bücher.

Seine Kompositionen umfassen Klavierwerke (ernste und heitere, sowie folkloristische Tänze und etwa 700 Folklore-Bearbeitungen), Lieder für Solostimmen, Kantaten, Chorwerke und Kammermusik.
Die Noten der auf der vorliegenden CD eingespielten Klavierwerke können bei klarton records bestellt bzw. unter klarton.de als Finale-Datei heruntergeladen oder bestellt werden. Interessierte Verlage wenden sich bitte an Brigitte Bruns, Goethestr. 1, 87740 Buxheim, Tel. 08331/74999. Das Gesamtwerk ist z. Zt. gemafrei.
Beim Musikverlag Förg, Aichstetten, ist unter der Bestellnummer EF 610 der Titel "Musik aus vielen Ländern" erhältlich, der 30 gut spielbare, für Klavier gesetzte Lied- und Tanzweisen enthält.

Von seinen Büchern sind im Liliom-Verlag, München erschienen: Das unergründliche Licht - Das Mysterium des Klanges/ Geheimnisvolle Schöpfung/ Gibt es Beweise für ein Weiterleben nach dem Tod?/ Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag (Autobiografie)/ Enigma -  Von den Rätseln der sichtbaren und unsichtbaren Welt
Im R.G. Fischer-Verlag, Frankfurt sind erschienen: Atlantis als Mahnung - Erlebnis Indien und Nepal/ Gestaltungen, Bilder und Polaritäten - Tiefe Gedanken und Meditationen in Gedichten und Prosa
Daneben verfasste er vier Bände Lyrik, diverse Essays, Erzählungen oder das voluminöse vierbändige Werk "Musikgeschichte als Spiegel der menschlichen Geistesgeschichte" u.v.m.
 


Der Pianist Markus Felser wurde 1962 in Augsburg geboren. Er studierte Klavier am dortigen Leopold Mozart Konservatorium bei Rüdiger Steinfatt, wo er 1987 die Konzertreifeprüfung ablegte. Seine rege Konzerttätigkeit als Kammermusiker erstreckt sich auf das In- und Ausland, er ist darüber hinaus auch als Klavierpädagoge tätig. Zusammen mit dem Klarinettisten Robert Erdt spielte er 1999 die Baermann-Klarinettenschule ein, im Jahr darauf auf 10 CDs die Playback-Sammlung© (Kammermusik für Klarinette/ Saxofon) ein. Die Fortsetzung der Einspielung des Bruns'schen Klavierwerkes ist vorgesehen.

Die vorliegenden Aufnahmen des Ottobeurer Labels "klarton records" sind zwischen März und November 2002 entstanden und geben einen ersten Einblick in das Klavierwerk von Hans Werner Bruns. Aus dem Schaffen zwischen 1950 - 89 wurden volksmusikalische Werke, Burlesken, konzertante Werke und Zyklen ausgewählt. Vom Schwierigkeitsgrad her erstreckt sich das Spektrum von mittelschwer bis höchst anspruchsvoll und ist demnach teils von fortgeschrittenen Klavierspielern, teils jedoch nur von ausgebildeten Pianisten zu bewältigen.


Stilistisch geprägt ist Bruns von Komponisten wie Bartók, Debussy und Skrjabin, es finden sich jedoch auch viele romantisch beeinflusste Passagen, die unterstreichen, wie strikt er sich gegen den “Zeitgeist”, gegen die "Zwölftöner" und "Geräuscherzeuger" aussprach. Auch wenn seine stilistische Bandbreite recht groß gestreut ist, fand er doch zu einer für ihn unverwechselbaren musikalischen Handschrift, die teils von volksmusikalischen Melodien geprägt ist, die über einen großen dynamischen Umfang verfügt, vom Meditativen bis zum großen Ausbruch reicht und das Instrument mit virtuosen Passagen in seinem gesamten Umfang nutzt - alles jedoch im Rahmen der Gemäßigten Moderne. Musik sollte seiner Ansicht nach das Innerste des Menschen ansprechen und durfte somit nicht konstruiert, "vom Kopf erdacht" sein.
Im Zyklus Greek Island Holidays finden sich seine Eindrücke von den griechischen Inseln wieder. Er verbrachte jedes Jahr naturnahe Ferien auf Lesbos. Er lässt uns den Sonnenaufgang am Meer bis zum Erstrahlen des Gestirns erleben. Wir hören das vieltönige Spiel der Wellen an den Klippen, die Flöte des Hirten in der Abenddämmerung und in der reinen Luft das lebhafte Glitzern der Sterne mit ihren kosmischen Klängen.
Die Istrische Suite mit ihren außergewöhnlichen Rhythmen ist von hinreißendem Temperament und Melodienreichtum im Volkscharakter. Der Zwischensatz, eine Hirtenweise von sanft-fließender Melodik, bildet den Ruhepol zwischen den beiden Sätzen.
In den Tänzen des Jüngsten Gerichts wurde Bruns durch mittelalterliche Fresken der Kirchen (in Quedlinburg und Memmingen) angeregt, in denen er selbst als Organist tätig war. Er schuf Figuren, die in den Totentänzen dargestellt sind. Seine Tonbilder zeigen Menschentypen, die sich eines Tages dem Jüngsten Gericht werden stellen müssen.
Einigen Werken sind in diesem Booklet eigene Gedichte beigefügt. Sie unterstreichen die musikalische Aussage ohne programmatischen Anspruch. Der Titel des Klavierwerks wurde zur besseren Orientierung jeweils über den kursiv geschriebenen Titel des Gedichts gestellt.


Toccata

Die Sanduhr rinnt ...
Tag um Tag sich rundet
und Erinn'rung steiget
auf an längst vergang'ne
friedevolle Zeit ...

Jahr um Jahr erkundet,
ob das Glück sich neiget, -
doch es war entgang'ne
Freude, - schwand so weit ...

Tag um Tag verwundet,
bis man nur noch schweiget,
starr auf die verhang'ne
Zukunft blickt in Herbheit ...

Elegie

Stille nächtliche Stunde
Die Nacht fällt in schwarzem Schweigen
auf dich herab und kühlt dir die
brennende Stirn mit sinnendem Sein.
Du tastest ahnend in ferne, schimmernde Räume
und denkst an früheres Glück im Leben zurück ...
 

Reminiszenz

Sehnsüchte umkreisen ...
Sehnsüchte umkreisen
heiß mein brennendes Wesen.
Unsichtbar auf leisen
dunklen Flügeln rauscht
Unendlichkeit herbei,
fasst der Pole
weite Mitte,
hüllt mich in ein
Dämmertuch.
Seltsam Duft von welkem
Birkenlaub durchschwebt das
ganze stille Strahlen
und vergang'ne Schatten
steigen langsam auf ...
 

November I

Denn immer wird alles zu Nacht
Nun sieh, die Strahlen der Sonne -
noch spielen sie heiter droben
in letzten Blättern der Bäume.
Doch bald kommt die Nacht gezogen
im dunklen Kahn des Abschieds.
Die Spinnenfinger der Schatten -
sie greifen verlangend nach dir,
denn immer wird alles zu Nacht.

November II

Schwindendes Sein
Ins Tal sich grau der Nebel senket,
erdrückt das Licht und drängt sich tiefer.
Die Bergeslinie schwindet langsam
und die Kontur erstirbt im Leeren ...
Dann fallen müde große Tropfen von dunklen schweren Wolken nieder
und Nässe, Kälte dringt herüber -
bis alles in Verzweiflung endet ...
 

Impressum

Aufnahme, Tonbearbeitung und Text: klarton records, Ottobeuren
Coverbild: Ernst Geitlinger, Schlitten im Schnee (Öl auf Rupfen, 1954, mit freundl. Genehmigung von Waltraud Schaeble, München)
Fotos: Dr. Carlo Scheiber/ Margit Hefele/ Robert Schorner
Layout: Helmut Scharpf/ Marx Studios Memmingen
Vertrieb und Kontakt: Brigitte Bruns, 08331/74999 und
 www.klarton.de (Bestellnr. klar K04), 08332/5433

12/2002, Gesamtspielzeit: 70:41
Printed and made in Austria

GEMA     DDD